Klingelhose – wir haben einen Pieselpiepser getestet

Was sind wir Eltern froh, wenn unsere Kleinen endlich keine Windeln mehr brauchen…. Leider kommt es, gerade bei Jungs, immer wieder vor, dass es doch ganz schön lange dauert, bis sie sich dazu durchringen können, trocken zu werden. Wir haben zwei dieser Exemplare zu Hause. Der eine braucht – allerdings aus medizinischen Gründen – weiterhin tagsüber eine Windel und ist seit mehreren Jahren nachts trocken. Der andere, kerngesund, hatte schon lange keine Windel mehr (tagsüber) an, jedoch war die „Nachtwindel“ jeden Morgen picke-packe voll.

Die Ausgangslage: warum wird der Junge nicht trocken?

Mein Mann behauptete lange, das sei nur Faulheit. Der Kinderarzt mahnte zur Gelassenheit. Wir sollten uns keine Sorgen machen, manche Kinder brauchten halt etwas länger. Wenn die Windel einige Nächte hintereinander trocken sei, könnten wir sie weglassen. Vorher sollten wir uns keinen Stress machen.

Unser Sohn beteuerte vehement, das Pipi komme in der Nacht, er würde davon nichts mitbekommen. Aber peinlich war es ihm schon und als er die ersten Auswärtsübernachtungen nicht mehr verhindern konnte, wurden Pläne geschmiedet, wie er unbemerkt in die Nachtwindel hinein- und am morgen wieder heraus kommen könnte, ohne dass seine Kumpels etwas davon mitbekommen.

Als er dann 7 Jahre alt wurde, hatte auch ich leise Zweifel, ob das wirklich eine körperliche Entwicklungsverzögerung sein könnte. Mehrere Weglassversuche endeten jedoch darin, dass ich mitten in der Nacht das gesamte Bett überziehen durfte und so machte ich es mir auch weiterhin auf der Aussage des Kinderarztes (Ihr erinnert Euch: „nicht stressen. Kommt von alleine“) bequem.

Teure Investition: die Klingelhose

Eines Tages stieß ich mehr oder weniger zufällig (oder weil ALEXA unsere Gespräche mithört und in Werbung umsetzt) auf die Klingelhose bei Amazon. Verkabelte Unterhosen mit einem eingearbeiteten Feuchtigkeitssensor, der per Kabel in einem Alarmknopf mündet, der am Schlafanzugoberteil festgemacht wird. Kostenpunkt: etwas über 100€ für drei Unterhosen plus Alarmknopf. Teure Sache, dafür dass man, glaubt man dem Kinderarzt, keinen Erfolg haben KANN, weil das Kind einfach körperlich noch nicht so weit ist. Die Bewertungen auf Amazon allerdings ließen mich stutzen. Da war unser Problem und unser Kind mehrfach 1:1 beschrieben. Lauter Zweifler, die… eines besseren belehrt wurden. Von „eigentlich schreibe ich nie Bewertungen, aber ich bin so begeistert ob des Erfolges, dass ich das mitteilen muss“ bis „ich kann es nicht glauben wie gut die 100€ angelegt sind“ durchweg Bewertungen die einen erstaunlichen Erfolg der Klingelhose dokumentierten.

Noch unter dem Eindruck dieser Schilderungen und im Vertrauen auf die Seriösität der Amazon-Bewertungen bestellte ich nach einigem Zögern die Klingelhose der Firma Stero (Amazon Affiliate Link). Darin enthalten: drei Hosen (waschbar), Gurt und Alarmgerät.

So haben wir die Klingelhose getestet

Die Klingelhose kam innerhalb weniger Tage bei uns an. Aufgrund der Beschreibungen der zufriedenen Kunden, die schilderten, dass sie insbesondere in den ersten Tagen der Nutzung mehrfach in der Nacht vom Alarm geweckt Toilettengänge und Bettwäschewechsel durchführen mussten, verschoben wir den Start dieses Experiments auf das Wochenende. Unser Sohn war schon ganz aufgeregt und natürlich haben wir ihm eine Belohnung bei erfolgreichem Tragen der Klingelhose über eine Woche in Aussicht gestellt.

Am Freitag Abend fingen wir dann an und legten ihm das erste Mal zum Schlafengehen den Pieselpiepser an. Der Gurt mit dem Alarmteil wird einerseits mit Druckknöpfen an der Hose, andererseits mit einer Klemme am Schlafanzug befestigt. Ich hatte etwas Sorge, dass das obere Teil unseren Sohn beim Schlafen stören könnte, da er sich regelmäßig in der Nacht auf den Bauch dreht – es gab aber bis zum Schluss keine Klagen (und er ist da eher eine Mimose…), so dass ich davon ausgehe, dass es ihn nicht übermäßig gedrückt hat.

Angezogen sieht die Hose dann so aus:

Um nicht bei jedem Unfall mitten in der Nacht die gesamte Bettwäsche wechseln zu müssen, zog ich ihm über die Klingelhose noch eine Höschenwindel an. Eine gute Investition, wie sich nur Stunden später herausstellte.

Und so war das Ergebnis des Klingelhose Tests

Gegen 22 Uhr ging nämlich der erste Alarm los. Unser Sohn hatte wohl noch nicht geschlafen und beim Eindösen nicht daran gedacht, dass er nicht wie bisher aus Bequemlichkeit in die Nachtwindel pullern kann. Der Alarm ist ziemlich laut und kann durch den Frosch, einen normalen Magneten, ausgeschaltet werden. Wie in der Anleitung beschrieben drängte ich unseren Sohn dann auf die Toilette, um den „Rest“ dann auch noch auszupellen, er bekam eine neue Klingelhose plus Windel an, dann durfte er wieder schlafen gehen. Die nasse Hose wusch ich schnell am Waschbecken aus und hängte sie zum Trocknen über die Heizung.

Den Rest der Nacht blieb es ruhig. In der zweiten Nacht gab es um 4 Uhr einen Alarm – gleiches Procedere wie in der ersten Nacht, allerdings war es echt schwer, das Kind aus dem Tiefschlaf zu bekommen und auf die Toilette zu schleppen.

In Nacht drei und vier passierte….. tatsächlich gar nichts. In der fünften Nacht gab es einen Alarm um 2 Uhr, allerdings war ich selbst so müde, dass ich nur den Alarm abstellte und ihn weiterschlafen ließ.

Am darauf folgenden Wochenende gab es dann noch zwei „Unfälle“ am Morgen, wo er bereits wach war und in alter Gewohnheit („Windel ist ja noch an“) zu faul war, auf die Toilette zu gehen. Danach war es geschafft…. Vier Wochen mit nur zwei Alarmen, weil er in der Nacht auf der Toilette war und anschließend noch ein paar Tropfen in der Hose landeten. Sonst nichts.

Was soll ich Euch sagen? Ich weiß nicht genau, warum es geklappt hat und es war auch nicht so, dass wir ihn über mehrere Nächte wirklich „konditionieren“ mussten, aber am Ende stand das gewünschte Ergebnis. Unser Sohn ist inzwischen seit einem Jahr windelfrei und es gab in der Zwischenzeit auch nur noch einmal einen Unfall in der Nacht. Somit gehöre auch ich jetzt zum Team Klingelhose und habe den Kauf in Amazon ebenso begeistert kommentiert wie viele meiner Vorgängerinnen und Vorgänger.

Hier habt Ihr noch mal den Link zu der von uns genutzten

Klingelhose(Amazon Affiliate Link).

Wir haben diese selbst gekauft und ich habe vorher auf verschiedenen Seiten recherchiert – diese scheint mir die beste vom Preis-Leistungs-Verhältnis zu sein. Wichtig war mir vor allem, dass die Hosen sich leicht waschen lassen und von guter Qualität sind. Ich habe sie zwischen den Tagen immer mit der Hand ausgewaschen und als die Zeiträume ohne Unfall kleiner wurden, dann in der Waschmaschine gewaschen. Sie sind nach diesen drei Wochen tragen noch super erhalten und auch technisch noch einwandfrei.

Habt Ihr Erfahrungen mit dem Pieselpiepser gemacht? Dann schreibt gerne etwas in die Kommentare – das würde mich sehr interessieren!

6 Kommentare

  1. Hallo,
    wir gehören auch zum team Klingelhose aber bei uns ist es schon paar Jahre her.
    Ich wollte eigentlich nur mal dazu schreiben das man die Klingelhose auch auf Rezept bekommt war bei uns zumindest so.

    Liebe Grüße Michaela

  2. Hallo, meine Geschichte ist schon über 50 Jahre alt. Mein damals dreijähriger Sohn kam jede Nacht zu mir ins Bett, kuschelte sich an und pullerte ins Bett. Jede Nacht das gleiche Spiel. Nach einigen Monaten war ich total überfordert und fix und foxi. Nicht alles konnte man einfach in eine kleine Waschmaschine stecken (denke ich jetzt oft daran und tröste mich, wenn ich Nacht für Nacht das Bett meines an Alzheimer erkranken Ehemannes abziehen muß).
    Mein damaliger Chef, der gerade einen Lehrgang, u.a. auch Betriebspsychologie, absolvierte, machte sich für mich schlau und brachte folgenden Rat mit: Ich sollte, wenn mein Sohn im ersten festen Schlaf sich befindet, ihn“besprechen“. Also in den dunklen Raum gehen, ruhig an sein Bettchen treten, in ruhiger und mit nicht zu lauter Stimme ihm meine Not schildern, die ich jeden Morgen hätte und ihn bitten, mich doch zu wecken, wenn er pullern muß. Dies würde aber meistens nur bei Kindern funktionieren, die abends auch daran gewöhnt waren, eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt zu bekommen. Das war mein Sohn gewöhnt und Ich habe den Rat drei Abende befolgt. Es war schon etwas unheimlich, sich in das dunkle Zimmer zu setzen und zu reden. Aber es hat geholfen. Ich habe den Rat einer Kollegin weiter gegeben, aber da ging der Schuss nach hinten los. Bei Mädchen scheint das nicht zu klappen. Liebe Grüße

  3. Jetzt wollte ich nach diesem positiven Bericht das bei unserem Sohn (fast 9) endlich ausprobieren. Aber zucke bei 158 Euro für die Hosen doch etwas. Da hat der Preis ja ziemlich angezogen. Trotzdem Danke für diese Info. Fand ich toll, Deinen Blog gefunden zu haben.

    1. Der Kinderarzt kann ein Rezept ausstellen (es gibt auch Modelle mit Funkübertragung), dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Hat unserer letzte Woche gemacht, ich bin noch dabei mir einen Überblick zu verschaffen, welches Modell das sinnvollste für uns sein wird.

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